Stephan Busch
Warum du unbedingt Kellner werden solltest – oder besser nicht?

Was gibt es eigentlich noch für Gründe heutzutage Kellner zu werden?
Da mir nach so vielen Jahren die Antwort auch nicht sofort einfiel habe ich mal Google gefragt. Da findet man ja auf alles eine Antwort. Ich fand dann auch die schon fast lustigen Antworten in dem Artikel „Warum du unbedingt Kellner werden solltest - Gronda 6. August 2015“. und „die gefährlichsten Berufe!“ ein Artikel der Welt.
Neu war mir allerdings das Kellner unter die 50 Top gefährlichsten Berufe fallen. Köche leben scheinbar genauso gefährlich.
„Überraschend ist allerdings, dass Kellner ebenfalls in großer Gefahr leben. Dieser Beruf wird von Versicherungen als genauso gefährlich eingeschätzt. Für den Direktor des Kölner „Maritim“-Hotels, Hartmut Korthäuer, ist das verständlich: „Kellner rennen durch den Biergarten und stolpern – das kann ständig passieren. Oder sie polieren Gläser und schneiden sich scharf, wenn das Glas zu Bruch geht. Kellner hantieren mit scharfen Messern, wenn sie Fleisch tranchieren, oder entfachen eine große Stichflamme, wenn der Gast flambierten Crêpe bestellt.“ (Die Rangliste der 50 gefährlichsten Berufe von Maria Braun Welt 5.05.2011)
Lebensgefährlich also Vorsicht bei der Berufswahl! Wenn man jetzt denkt dann werde ich doch lieber Koch – Achtung!
„In den vergangenen drei Jahren sind deutschlandweit mehr als 3000 Köche in Rente gegangen, und das nicht, weil sie das Rentenalter erreicht hatten, sondern weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben konnten. 32 Prozent der Köche in Deutschland kommen nicht regulär in die Altersrente, sondern beziehen vorher Erwerbsminderungsrente.“ (Die Rangliste der 50 gefährlichsten Berufe von Maria Braun Welt 5.05.2011)
Hier aber kurz die wahnsinnig überzeugenden 10 Punkte warum du trotz aller Gefahren Kellner werden solltest. Kommentare konnte ich mir einfach nicht verkneifen.
Laut dem Artikel „Warum du unbedingt Kellner werden solltest - Gronda 6. August 2015“.:
1. Cash auf die Hand.
Ein großer Teil deines Einkommens ist Trinkgeld. Du verlässt deine Arbeit jeden Tag mit ein bisschen Kohle auf der Hand. Das kann extrem erfrischend und motivierend wirken.
(Anmerkung: Ja wenn du Glück hast und der Gast großzügig ist, dein Boss nicht die Hälfte abverlangt oder wie bei vielen Firmen der Großteil des Geldes in der Firma bleibt und nicht bei dir ankommt. Ab einer bestimmten Summe bekommst du auch ein Schreiben vom Finanzamt das auch gerne etwas abhätte.)
2. Immer aktiv.
Kellner zu sein bedeutet, herumzurennen, dies und jenes herumzutragen, Teller zu servieren, Getränke bringen etc. Da du immer in Bewegung bist, haltet du dich fit und musst nicht stundenlang auf einem Stuhl sitzen und auf einen Bildschirm schauen. Du bist immer in Bewegung.
(Anmerkung: Ja du hast auch oft Rückenschmerzen und Plattfüße und wenn du dich mal nicht so gut fühlst ist das für die meisten Chefs noch kein Grund nicht gut gelaunt rumzurennen)
3. Du bist unter Menschen.
Unter Menschen zu sein bedeutet, spannende Geschichten zu hören, zu lachen und interessante Personen kennenzulernen. Du wirst verrückte und unglaubliche Geschichten erleben. Seien wir uns ehrlich, wenn man unter Menschen ist, dann passiert immer irgendetwas. Wenn du eine soziale, freundliche und entgegenkommende Person bist, dann ist das eine tolle Möglichkeit. Umso freundlicher, umso mehr Trinkgeld…
(Anmerkung: Ja aber es gibt auch die anderen die mit einem großen „A“ anfangen und die scheinen Zahlenmäßig keine kleine Truppe zu sein)
4. Du hast die Möglichkeit dein Einkommen zu kontrollieren – zumindest ein wenig.
Da ein Teil deines Einkommens aus Trinkgeldern und manchmal Getränke Umsatzbeteiligungen besteht, hast du die Möglichkeit durch guten Einsatz und tollen Service dein Einkommen aufzubessern. Umso besser deine Arbeit ist umso höher sind deine Trinkgelder und Umsatzboni. Also, wenn du es schaffst, in die Herzen der Gäste vorzudringen und ihnen das gibst, was sie brauchen… !
(Anmerkung: Ja – aber dein Boss hat meist vorher schon dein Gehalt soweit runter geschraubt (da du ja Trinkgeld und Umsatzboni bekommst) so das du beides jetzt sicher brauchst!
5. Du hast die Möglichkeit ersetzt zu werden.
Die meisten Unternehmen erlauben es ihren Kellnern, ihre Schicht zu tauschen, solange diese einen ähnlichen Erfahrungsschatz und ähnliche Qualität haben. Diese Möglichkeit kannst du dazu nutzen, um an Tagen frei zu bekommen, an denen du Pläne mit der Familie hast. Andere Jobs müssen oft einen Urlaubstag einplanen, wohingegen du als Kellner die Möglichkeit hast deinen Kollegen anzurufen und die Schicht zu tauschen.
(Anmerkung: Ja aber da du oft nicht frei machen kannst da zu viel los ist und unbezahlte Überstunden erwartet werden rechnet sich das meist am Ende nicht)
6. Du musst die Arbeit nicht mit nach Hause bringen.
Wenn die Schicht vorbei ist, dann musst du deine Arbeit nicht mit nach Hause nehmen. Es gibt keine Deadlines, die du einhalten musst und auch Probleme des Vortags bluten nicht in den nächsten Tag hinein. Wenn ein Tag vorbei ist, dann ist er vorbei. Morgen ist ein neuer Tag und eine neue Möglichkeit besser zu sein.
(Anmerkung: Echt ein Riesen Vorteil muss ich zugeben. Aber der Müllmann und der Stahlarbeiter, der Mann am Band bei VW, nehmen ihre Arbeit hoffentlich auch nicht mit nach Hause)
7. Wenn du einmal irgendwo als Kellner gearbeitet hast, kannst du überall als Kellner arbeiten.
Restaurants und Hotels stellen immer ein. Es wird zwar nicht der beste Laden sein, aber wenn du umziehen musst oder aus einem anderen Job gefeuert wirst, kannst du immer noch als Kellner arbeiten. Egal wo! Du kannst in Hotels arbeiten, auf Kreuzfahrtschiffen, Fast Food Restaurants, normale Restaurants, Coffee Shops etc. Deine Möglichkeiten sind unbegrenzt. Solange es Restaurants gibt, braucht es auch Kellner.
(Anmerkung: Ja stimmt! Bei der dünnen Personaldecke nehmen wir auch jeden der in einem anderen Beruf gefeuert wurde)
8. Extra Geld für Sonn- und Feiertage.
An Tagen wie Ostern oder über Weihnachten machst du haufenweiße Extrakohle. Diese Jahreszeiten bringen dir nicht nur Feiertagszuschläge, sondern auch mehr Gäste, größere Partys und mehr Trinkgeld. Es gibt also Zeiten im Jahr, in denen du mehr als sonst verdienst. Sieh es als Bonus!
(Anmerkung: Ja an den Feiertagen arbeiten wir am liebsten. Scheiss auf die Familie! Wenn man dann das Trinkgeld durch die unbezahlten Überstunden teilt geht man zum Weinen besser raus um den Chef nicht zu verletzen – und was sind Feiertagszuschläge?)
9. Deine Kollegen.
Oft sind es deine Kollegen, die den Job als Kellner so einzigartig und spannend machen. Kollegen, die die gleiche Arbeitseinstellung wie du haben, werden dir immer treu zur Seite stehen und ihr werdet einen starken Bund zueinander haben. Wenn du Glück hast, dann werden deine Kollegen dir helfen, wenn du es brauchst. z.B., wenn du kurz auf die Toilette musst, kümmern sich deine Kollegen um deine Gäste. Deine Kollegen werden dir immer den Rücken freihalten.
(Anmerkung: Ja wenn du Glück hast darfst du auch mal während der Arbeit Pipi machen)
10. Party mit deinen Kollegen.
Wenn du in einem guten Team arbeitest, dann ist die Chance groß, dass du auch einen Großteil deiner Freizeit mit diesen Leuten verbringst. Oft gehen solche Teams zusammen nach der Arbeit aus, machen Sport zusammen, Paintball, Kino, Hauspartys, BBQs etc. Wenn du in einem guten Team arbeitest, werden sie wie deine zweite Familie sein, wo keiner zurückgelassen wird.
(Anmerkung: Ja die brauchst du auch da du deine eigene Familie selbst an den Feiertagen selten sehen wirst)
Zur Klarstellung muss ich sagen das ich den Beruf des Kellners liebe und ihn auch gerne weiter ausgeübt hätte wenn es sich lohnen würde. Also die Bemerkungen einfach mit Humor hinnehmen meine Kollegen haben mich sicher richtig verstanden. Das Falsche Deutsch in Teilen des Artikels habe ich so übernommen wie er im Internet zu finden ist.

Autor: Stephan Busch, für viele Jahre Akademischer Direktor an der Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften Moskau RGGU, Fakultät für Tourismus und Gastgewerbe und der Swiss International University, erwarb sein Master-Zertifikat in Hospitality Management an der Cornell University, USA. Er verfügt über vielfältige Erfahrungen in der Inbetriebnahme, Geschäftsentwicklung und Serviceschulung für Hotel- und Kreuzfahrtunternehmen in Asien, Europa, Kanada und Russland.
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