Stephan Busch
Ihrem Hund würden Sie das nicht antun, oder? Aber für Ihr Personal ist das okay?

Unfaire Behandlung von Angestellten im Gastgewerbe nach Corona erreicht ein Allzeithoch!
Wie befürchtet, führte die Corona-Panik zu einem Missbrauch der Mitarbeiter nicht nur im Gastgewerbe. Aber natürlich wird es in einer Branche wie dem Gastgewerbe, die sich schon vor Corona nicht viel um ihre Mitarbeiter gekümmert hat, extrem. Die Arbeitslosigkeit ist so hoch wie nie zuvor. Hotellerie, Gastronomie und Kreuzfahrtschiffe mussten zuerst schliessen und werden lange brauchen, um sich zu erholen.
Jetzt setzen sie uns die Waffe an den Kopf
Verzweifeltes Hotelpersonal ohne Einkommen muss jede Gelegenheit nutzen, um wenigstens etwas zu verdienen. Grossen Unternehmen kommt das Recht und jetzt werden diejenigen ausgenutzt die ihren Gästen und ihnen in der Vergangenheit gute Dienste geleistet haben!
Nach der Finanzkrise in Griechenland mussten Hotelangestellte für 2 Euro pro Stunde oder sogar für null (0) Euro pro Stunde arbeiten, mit den beiden berühmten Sätzen, die wir heute wieder in ganz Europa hören:
"Seien Sie froh, dass Sie einen Job haben und beschweren Sie sich nicht - es gibt eine Schlange von Leuten die das Angebot annehmen" und "Zwei Euro pro Stunde sind in Ordnung - Sie bekommen ja Trinkgeld!”
Gleichzeitig hat die EU jeden Monat Milliarden von Steuergeldern nach Griechenland gepumpt. Wo ist das Geld geblieben? Es ging nicht an die Arbeiter oder Steuerzahler. Das gleiche passiert jetzt in ganz Europa. Wir sprechen nicht über die kleine Kneipe oder das Familienhotel die auch Opfer sind. Aber über die großen Unternehmen, die dank EU- und lokaler Gesetze Steuerzahlungen vermeiden und Bargeldunterstützung erhalten.
Das neue Normal
Gehaltskürzungen zwischen 30% und 50% Prozent
Neue Verträge entweder zeitlich begrenzt oder mit weniger oder keinen Vorteilen.
Regierung Unterstützung für Unternehmen die behaupteten Personal entlassen zu müssen, das Personal aber weiterhin Vollzeit arbeiten lassen. Jetzt muss der Steuerzahler zahlen - die Unternehmen machen reinen Gewinn.
Schätzungen zufolge erhalten alleine in Deutschland 10.000 Unternehmen illegale staatliche Unterstützung.
(tagesschau 18.06.2020)
Arbeit ohne Bezahlung.
Kreuzfahrtschiffe machen weiterhin schlechte Werbung für sich.
“Die für den Artikel befragten Besatzungsmitglieder der Bahamas Paradise Cruise Line sagten, dass sie seit Mitte März nicht mehr für ihre Arbeit bezahlt wurden. Ein Besatzungsmitglied, das aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen um Anonymität gebeten hat, arbeitet seit Mitte März als Kellner ohne Bezahlung. Er sagte, er habe ungefähr 300 Dollar für das Nötigste wie Zahnpasta, Seife und Shampoo ausgegeben, während er darauf wartet, dass die Firma ihn nach Hause schickt. (Miami Herald 12.08.2020)
12.000 Besatzungsmitglieder befinden sich noch Monate (seit Maerz) wegen der COVID-19-Pandemie auf Kreuzfahrtschiffen in US-Gewässern (USA Today, 8.08.2020)
Holland America Line (Carnival) berechnet unbezahlten Besatzungsmitgliedern, die auf seinen Schiffen festsitzen, 40 US-Dollar pro Monat für das Internet (Business Insider August 2020).
Leider sieht es nicht so aus, als würde sich die Situation bald verbessern. Tourismusländer wie Spanien verzeichneten in diesem Jahr einen Tourismusrückgang von 97,7% Prozent, und weltweit werden für die Mehrheit der Arbeitslosen neue- schlechtere - Arbeitsbedingungen diktiert.
Autor: Stephan Busch, Akademischer Direktor an der Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften Moskau RGGU, der Fakultät für Tourismus und Gastgewerbe und der Swiss International University, erwarb sein Master-Zertifikat in Hospitality Management an der Cornell University, USA. Er verfügt über vielfältige Erfahrungen in der Inbetriebnahme, Geschäftsentwicklung und Serviceschulung für Hotel- und Kreuzfahrtunternehmen in Asien, Europa, Kanada und Russland.
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