Stephan Busch
Gastronomie - Vielfalt und Profit? Wird das je wieder möglich sein?

Gastronomie blüht immer in Zeiten von Wohlstand und sicheren Lebensbedingungen. Profit ist schon schwer in guten Zeiten zu machen aber heute wo Geopolitische Verwerfungen ihre Schatten werfen, Kosten explodieren und viele Arbeitsplätze in Gefahr sind wird es noch schwerer.
„Der Geschäftsführer und Inhaber der Unternehmensgruppe Paniceus (Patrick Junge) sieht aktuell keinen Grund für Feierstimmung. Mit der geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuer für Speisen von 7 auf 19 Prozent (in Deutschland), die zum Jahreswechsel eintreten soll, sieht er eine Katastrophe auf die Gastronomiebranche zurasen“.Tageskarte.io 8.05.2023
Zumindest hier hätte der Staat helfend einspringen können da dies der heimischen Gastronomie die viele Menschen beschäftigt und zur Erholung und kulturellen Vielfalt beiträgt zumindest eine Belastung genommen hätte.
„Wegen der Corona-Krise mussten bundesweit rund 40.000 Betriebe schließen. Seitdem hat die Gastronomiebranche außergewöhnlich viel geleistet: To-go-Angebote, Hygienekonzepte, Mitarbeitende wurden nach den Lockdowns zurückgewonnen. Aber nun treffen die Inflation und die Energiepreise die Gastronomie härter als andere Branchen.“ Tageskarte.io 8.05.2023
Nicht viel anders sieht es in Großbritannien aus wo ein Pub sterben zehntausende Insolvenzen zur Folge hat. In Ländern wie Italien, Frankreich, Portugal wird dies etwas gelindert durch niedrige Nebenkosten, höhere Renten als in Deutschland und dem Umstand das die meisten Menschen im Gegensatz zu Deutschland über Wohneigentum verfügen und somit nur die Nebenkosten eine wachsende Last sind aber nicht die Kombination von beidem, Mit und Nebenkosten, das Leben zu teuer macht.
„Kommt jetzt die nächste Teuerungswelle durch die höhere Mehrwertsteuer, ist das Restaurantsterben vorprogrammiert“, befürchtet Patrick Junge. Corona hat eine riesige Pleitewelle nach sich gezogen. Mit der geplanten Mehrwertsteuererhöhung erwischt es die Branche erneut hart. Das ist keine Panikmache, sondern Mathematik.“ Tageskarte.io 8.05.2023
Die Vielfalt und Qualität hat gelitten und ein Tourist der heute nach Deutschland kommt trifft oft auf mehr Dönerstände als Bratwurstbuden, mehr Sishabars als Kaffeehäuser und mehr Fastfoodketten als bürgerliche Küche. Wenn wir so weiter machen kann der Tourist zuhause bleiben.

Autor: Stephan Busch, für viele Jahre Akademischer Direktor an der Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften RGGU, Fakultät für Tourismus und Gastgewerbe und der Swiss International University, erwarb sein Master-Zertifikat in Hospitality Management an der Cornell University, USA. Er verfügt über vielfältige Erfahrungen in der Inbetriebnahme, Geschäftsentwicklung und Serviceschulung für Hotel- und Kreuzfahrtunternehmen in Asien, Europa, Kanada und Russland.
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