Stephan Busch
Erst im Stich gelassen – Jetzt gesucht! Hotel & Gastronomie Personal

Nun da endlich wieder die Eröffnung in der Gastronomie möglich scheint fehlt viel Personal. Das sollte einen nicht verwundern da sich das Personal im Stich gelassen fühlen muss. Nicht von den Betrieben und Betreibern aber von der Politik die mit Ihren Maßnahmen bewirkt hat das Hotellerie und Gastronomie keine verlässlichen Arbeitgeber mehr sind.
Die Besten haben woanders Jobs gefunden was man Ihnen nicht verdenken kann, wenn man Familie ernähren muss, Versicherungen und Miete bezahlt werden wollen und die Gastronomie Dank der zeitlich unklaren Maßnahmen der Politik vielleicht wieder öffnen kann, vielleicht aber auch wieder schließen muss.
„Mitten in der Krise hatten Einzelhändler gezielt um Arbeitskräfte aus dem Gastgewerbe geworben - mit dem Hinweis auf sichere Jobs auch in der Pandemie. Besonders umstritten war dabei ein Werbe-Post von Lidl in den sozialen Netzwerken mit dem Slogan "Bar war gestern”.
25.05.2021 tagesschau Axel John, SWR
Auch die Kreuzfahrt Branche wo vor allem Marktführer wie Carnival Cruises ihr Personal übel behandelt hat, oft nicht bezahlt an Bord behielt trägt nicht dazu bei der Tourismus Branche als Arbeitgeber der Zukunft zu vertrauen.
„Im Vergleich mit dem Vor-Krisen-Jahr 2019 verlor das Gastgewerbe nach DEHOGA-Angaben 2020 mehr als 325.000 Mitarbeiter. Dabei waren die Beschäftigtenzahlen im Jahrzehnt zuvor stetig gewachsen. "Vor Corona galt unsere Branche als krisenfest und als Jobmotor. Hotels und Gaststätten waren zuverlässige Arbeitgeber. Derzeit sind wir noch mit der Krisenbewältigung beschäftigt.
Viele Mitarbeiter haben sich Jobs in anderen Branchen gesucht und fehlen nun.“
25.05.2021 tagesschau Axel John, SWR
Die Bedingungen waren vorher schon nicht gut aber jeder der seinen Beruf in der Gastronomie liebte hielt das nicht davon ab weiter zu machen.
„Sie beklagen sich mit Recht über die Open-End-Gepflogenheit, die häufig mit unbezahlten Überstunden einhergeht; oft nicht einmal mit Freizeit abgegolten wird. Unpünktlich gezahlte Gehälter und das Einbehalten von Trinkgeld sind keine seltenen Ausnahmen mehr, Schwarze-Arbeitgeber-Schafe keine Randgruppe.“
13.11.2020 sternenklasse.de
Jetzt wird jeder dies mit anderen Augen sehen müssen da man sich nicht darauf verlassen kann das man trotz harter Arbeit und nicht besonders guten Konditionen einen Arbeitsplatz behalten kann.
„Viele der vor der Krise aus Ländern mit niedrigerem Lohnniveau im heimischen (Oestereich) Tourismus beschäftigten Köche und Kellner, die etwa aus Ungarn oder der Slowakei stammen, würden wohl nicht mehr kommen. Heimische Arbeitskräfte seien in Gewerbe und Einzelhandel abgewandert – und vielleicht für immer verloren. Von den 250.000 in Gastronomie und Hotellerie Beschäftigten könnten ein erklecklicher Teil das Weite gesucht haben, sagt Nocker-Schwarzenbacher. Ihrer Einschätzung nach könnten zehn- bis 15.000 Kräfte fehlen.“
Der Standard Regina Bruckner 12. April 2021
Da die Eröffnung hoffentlich langsam geht hofft man das es sich einpendeln wird nur scheint es wahrscheinlich das sich die Spirale des schlechten Service weiter nach unten dreht.

Autor: Stephan Busch, Akademischer Direktor an der Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften Moskau RGGU, der Fakultät für Tourismus und Gastgewerbe und der Swiss International University, erwarb sein Master-Zertifikat in Hospitality Management an der Cornell University, USA. Er verfügt über vielfältige Erfahrungen in der Inbetriebnahme, Geschäftsentwicklung und Serviceschulung für Hotel- und Kreuzfahrtunternehmen in Asien, Europa, Kanada und Russland.
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